14.07.2024 DENK ES, O SEELE! - Liedernachmittag in der Rathausdiele Marktbreit

Kategorie: Aktuelle Termine

Ein Liedernachmittag mit Rory Green (Bariton) und Andrea Marie Baiocchi (Klavier) erkundet die Themen Tod und Vergänglichkeit in George Butterworths 'Six Songs from a Shropshire Lad' und Robert Schumanns 'Liederkreis op. 24'. Ned Rorems 'War Scenes' nach Texten von Walt Whitman ergänzen das Programm mit eindringlichen Erzählungen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg. Hugo Wolfs 'Mörike Lieder' vertiefen diese Betrachtungen. Das Gedicht 'Denk es, O Seele' von Eduard Mörike bildet den Mittelpunkt und bietet Raum für Betrachtungen über Leben und Tod.

 

 

 

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Denk es, o Seele!

 

 

 

Rory Green, Bariton

 

Andrea Marie Baiocchi, Klavier

 

 

 

George Butterworth    Six Songs from a Shropshire Lad (A. E. Housman)

 

            Loveliest of trees

 

            When I was one-and-twenty

 

            Look not in my eyes

 

            Think no more, lad

 

            The lads in their hundreds

 

            Is my team ploughing?

 

 

 

Robert Schumann      Liederkreis Op. 24 (Heinrich Heine)

 

            Morgens steh' ich auf

 

            Es treibt mich hin

 

            Ich wandelte unter den Bäumen

 

            Lieb' Liebchen

 

            Schöne Wiege meine Leiden

 

            Warte, warte, wilder Schiffsmann

 

            Berg und Burgen schau'n herunter

 

            Anfangs wollt' ich fast verzagen

 

            Mit Myrthen und Rosen

 

 

 

Pause

 

 

 

Ned Rorem                 War Scenes (Walt Whitman)

 

            A night battle

 

            Specimen Case

 

            An Incident

 

            Inauguration Ball

 

            The Real War Will Never Get in the Books

 

 

 

Hugo Wolf                  Mörike Lieder

 

            Fussreise

 

            Wo findich Trost

 

            Im Frühling

 

            Auf einer Wanderung

 

            Denk es, o Seele!

 

            Gebet

 

 

 

Eduard Mörikes Gedicht Denk es, O Seele” beschäftigt sich mit dem Tod und der Vergänglichkeit des Lebens. Diese Themen wollen wir in diesem Liederabend näher beleuchten.

 

 

 

George Butterworths "Six Songs from A Shropshire Lad" sind ergreifende Erinnerungen an die Unsicherheit des Lebens und die tiefgreifenden Auswirkungen des Krieges auf ländliche Gemeinschaften. Die Gedichte von A. E. Housman verbinden nostalgische Darstellungen des ländlichen Lebens mit Geschichten über junge Männer, die frühzeitig sterben. Obwohl die Lieder vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben wurden und sich auf die Burenkriege beziehen, wurden sie nach dem Tod des Komponisten in der Schlacht an der Somme mit dem Ersten Weltkrieg in Verbindung gebracht.

 

 

 

Die Texte zu Robert Schumanns Liederkreis op. 24 stammen aus Heinrich Heines Gedichtsammlung Gedichtband "Junge Leiden", in dem wir ebenfalls mit dem Schmerz einer verlorenen Liebe und einer Todessehnsucht konfrontiert werden. Eine Grabessehnsucht.

 

 

 

Die Widmung in Ned Rorems War Scenes liefert aufschlussreichen Kontext: "Für

 

diejenigen, die in Vietnam gestorben sind, auf beiden Seiten, während der Komposition:

 

20-30 Juni 1969". Die Texte von Rorems Zyklus stammen aus Walt Whitmans Specimen Days” (1882) und beziehen sich auf den amerikanischen Bürgerkrieg. Die Texte sind größtenteils in Form von Tagebucheinträgen verfasst, was den Leser dazu zwingt, an den Szenen teilzunehmen, und die traurige Zeitlosigkeit und Relevanz dieser Texte für unsere heutige Zeit unterstreicht.

 

 

 

Und was ists nun, daß ich traurig bin,

 

Das ich angstvoll mich am Boden winde,

 

Frage: Hüter, ist die Nacht bald hin?”

 

Und: was rettet mich von Tod und Sünde?”

 

                                    aus Wo findich Trost

 

 

 

In vielen von Wolfs Mörike-Vertonungen werden die verschiedenen Protagonisten mit dem Tod konfrontiert. In "Denk es, o Seele" entwirft Mörike eine Abfolge von Lebewesen, die dem Tod geweiht sind, vom wilden Wald über gepflegte Gärten und Pferde bis hin zum Dichter selbst. In einer Welt zunehmender Konflikte und Kriege, in der wir oft mit dem Tod konfrontiert werden, bieten wir einen Raum für Kontemplation und Besinnung. Denk es, O Seele!